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Kunststoff-Schweiz - News-Corner 06.12.2022 Verein Schweizer Plastic Recycler: Harmonisierung von Kunststoffsammlungen – Bottom up statt Top down
Der Weg ist frei für eine flächendeckende Kunststoffsammlung in der Schweiz – denn Abfall ist nicht Abfall, sondern Rohstoff!
Wie diese Sammlung aussehen soll, wie dezentrales chemisches Recycling dazu beitragen kann und ob aus Bananenfasern in Zukunft Verpackungen werden, wurde an der 5. Verwert-Bar des VSPR in den Räumlichkeiten der gemeinnützigen Stiftung 3FO in Olten und im Beisein von über 60 Interessierten und Mitgliedern z.T. kontrastreich diskutiert.
25% aller Schweizer Gemeinden sind heute Teil des VSPR. Im 2022 hat letzterer rund 7’000 Tonnen Kunststoffabfall recycliert. Dies entspricht einer Einsparung von 12‘000 Tonnen CO2 oder 11‘000 l Erdöl. Dies die Zahlen. An der 5. Verwert-Bar des Vereins Schweizer Plastik Recycler (VSPR) standen aber nicht diese Zahlen im Zentrum, sondern die Frage, wie Kunststoffkreisläufe in Zukunft harmonisiert resp. wie sich "Top Town" und "Bottom Up" ideal ergänzen könnten. "Bottom Up" heisst in der Sprache des VSPR: Kunststoffsammlungen sind in den Gemeinden organisch gewachsen und nicht von oben gesetzlich (Top Down) verordnet worden. Swiss Recycling hat jetzt aber die Initiative "Sammlung 2025" ins Leben gerufen und möchte die Kunststoffsammlungen, in Anlehnung an das PET-Flaschen-Recycling, gesetzlich verankert schweizweit einführen und die heutigen Monopole der Kantone resp. der Gemeinden abschaffen. Das Bundesamt für Umwelt, Swiss Recycling, der VSPR, die Migros und der Abfallexperte Kurt Kronawittleithner diskutierten im Anschluss über Vor- und Nachteile von "Top Down" und "Bottom Up" und die Frage, wie und wo der VSPR in Zukunft sein Know-how einbringen soll.
Im zweiten Teil wurden REAL mit seinen Partnerverbänden als erster Zweckverband, der Migros-Genossenschafts-Bund mit den Vorreiter-Genossenschaften Luzern, Waadt und Neuenburg/Freiburg sowie EPS Recycling Schweiz mit dem Qualitätslabel des VSPR als neue Systemanbieter ausgezeichnet. Last-but-not-least durfte der Präsident des VSPR, Markus Tonner Kurt Röschli in den verdienten (Fast-) Ruhestand verabschieden. Kurt war 9 Jahre im Branchenverband Kunststoff.Swiss tätig, davon 6 Jahre als Geschäftsführer. Die beiden Verbände PVCH und ERDE Schweiz wird er weiter führen.
Gastgeber war wieder die Stiftung 3FO – die den Anlasses auch dieses Jahr umfassend organisatorisch unterstützte.