Zurück zur News-Übersicht
Kunststoff-Schweiz - News-Corner 10.01.2024 Sika: Erzielt einen Rekordumsatz von CHF 11.24 Milliarden in 2023
In einem Jahr mit hohen Inflationsraten, steigenden Zinsen und starken Währungsabwertungen hat sich Sika solide behauptet und einen Rekordumsatz erzielt. Dieser belief sich im vergangenen Jahr auf CHF 11.24 Milliarden, was einem Plus von 7.1% in CHF entspricht. Nahezu alle Währungen verzeichneten gegenüber dem Schweizer Franken starke Abwertungen – dies führte zu einem negativen Währungseffekt von –7.4%. Ein wichtiger Wachstumstreiber im vergangenen Geschäftsjahr war die MBCC-Übernahme sowie deren erfolgreiche Integration und die konsequente Zusammenführung der Geschäftsaktivitäten. Allerdings spielte auch bei dem seit Anfang Mai konsolidierten MBCC-Geschäft der negative Währungseffekt eine grosse Rolle. Sika rechnet mit jährlichen Synergien im Zuge der Übernahme von CHF 180–200 Millionen.
Thomas Hasler, Vorsitzender der Konzernleitung: „Sika hat in den vergangenen zwölf Monaten einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Dank unseres gut funktionierenden Geschäftsmodells, der hohen Innovationskraft und des grossen Engagements unserer 33'000 Mitarbeitenden weltweit sind wir auch in einem herausfordernden Jahr kräftig gewachsen und haben Marktanteile dazugewonnen. Wir profitieren dabei von einer hohen Kundennachfrage entlang der grossen Wachstumstrends wie Nachhaltigkeit, Urbanisierung und Automatisierung. Mit unserer Strategie 2028, der geografischen Aufstellung und unseren führenden Technologien sind wir hervorragend positioniert, um auch in den kommenden Jahren nachhaltiges Wachstum zu erzielen und einen Mehrwert für all unsere Stakeholder zu schaffen.“
ZWEISTELLIGES WACHSTUM UND MARKTANTEILGEWINNE IN ALLEN REGIONEN Generell haben sich die Wachstumstrends der ersten neun Monate auch im letzten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres fortgesetzt. Alle Regionen konnten sich erfolgreich behaupten und haben zu Sikas weiterem Wachstum und zum konsequenten Ausbau der Marktanteile beitragen. So ist Sika in Jahr 2023 organisch positiv gewachsen, gegenüber einem organisch negativ wachsenden Markt.
Die Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) verzeichnete einen Umsatzanstieg in Lokalwährungen von 14.8% (Vorjahr: 8.3%). Starke Zuwachsraten haben die Länder des Nahen Ostens sowie Afrikas erzielt, ebenfalls positiv entwickelten sich Frankreich, Spanien und Portugal. Unter anderem profitierte Sika von Programmen zur Konjunkturförderung und von Investitionen in gebäudetechnische Energiesparmassnahmen sowie in die stark wachsende E-Mobilität. Nach wie vor verhalten waren die Geschäftsaktivitäten in Deutschland und Österreich sowie in Nordeuropa. Der positive Trend zu mehr Infrastruktur- und kommerziellen Bauprojekten in der EMEA-Region setzte sich auch im vierten Quartal fort. Das Distributionsgeschäft verzeichnete gegenüber 2022 ebenfalls einen leichten Zuwachs.
Sika hat weitere Investitionen in der Region EMEA getätigt. So wurde beispielsweise eine 30-prozentige Beteiligung an Concria Oy, einem finnischen Start-up-Unternehmen erworben, das neuartige Lösungen für zementöse Böden entwickelt. Diese bieten Bauunternehmen, Architekten und Eigentümern eine Vielzahl von Vorteilen. Sikas weltweites Netzwerk und das komplementäre Produktportfolio eröffnet für beide Unternehmen eine attraktive Wachstumsplattform.
Darüber hinaus hat Sika Ende des Berichtsjahres in Kirchberg in der Schweiz eine neue Produktionsanlage für Spritzbetonbeschleuniger in Betrieb genommen und damit in den Ausbau der Fertigungskapazitäten im Heimmarkt investiert. Die Hochleistungstechnologie kommt insbesondere im Tunnelbau und bei der Baugrubensicherung zur Anwendung.
Der Umsatz in der Region Americas wuchs in Lokalwährungen um 14.9% (Vorjahr: 27.5%). Steigende Inflationsraten, hohe Zinsen und ein zunehmender Fachkräftemangel belasteten die Bautätigkeit in vielen Märkten und wirkten sich rückläufig auf die Baukonjunktur aus. Das Wachstum in der Region im Jahr 2023 ist auf die MBCC-Akquisition zurückzuführen. Generell profitierte die Baukonjunktur in den USA von Infrastrukturprojekten, unterstützt von staatlichen Förderprogrammen sowie von Projekten im Rahmen der Verlagerung von Produktionsanlagen zurück in die USA. Lateinamerika trug ebenfalls mit einem soliden Wachstum zum Umsatzanstieg bei.
Im Juli des vergangenen Jahres hat Sika die Übernahme von Thiessen Team USA vollzogen, einem Hersteller von Spritzbeton- und Mörtelprodukten für den amerikanischen Bergbausektor. Das Unternehmen beliefert Bergbaufirmen im Westen der USA, die unter anderem die wachsende Elektromobilitätsbranche mit kritischen Mineralien versorgen. Die Akquisition bietet erhebliches Cross-Selling-Potenzial und stärkt Sikas Position im amerikanischen Bergbausektor.
Ausserdem wurde in den Ausbau von Fertigungskapazitäten am Standort Sealy im US-Bundesstaat Texas investiert und aufgrund der steigenden Nachfrage nach Betonzusatzmitteln in den USA und Kanada die Produktion erweitert.
In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz in Lokalwährungen um 15.2% (Vorjahr: 14.8%). In China erzielte Sika im Distributionsgeschäft ein zweistelliges Wachstum, während das Projektgeschäft leicht zurückging. Der Umsatz in Japan konnte gesteigert werden, und im Wachstumsmarkt Indien wurden zweistellige Wachstumsraten erzielt. Die Geschäfte in Indonesien, Thailand und den Philippinen waren durch eine zunehmende positive Dynamik gekennzeichnet.
Im Juni hat Sika im ostindischen Kharagpur ein neues Werk eröffnet und damit die Produktionskapazität in dem bevölkerungsreichen Land und wichtigen Zukunftsmarkt ausgebaut. Hergestellt werden Mörtelprodukte, Betonzusatzmittel und Spritzbetonbeschleuniger für Kunden in der Region West Bengal mit mehr als 100 Millionen Einwohnern.
Darüber hinaus hat Sika im vierten Quartal ein topmodernes Technologiezentrum in Suzhou, China, eröffnet. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung von nachhaltigen und leistungsstarken Technologien, mit denen Sika massgeblich zur Transformation der Bau- und Fahrzeugindustrie beiträgt. Mit dem neuen Technologiezentrum, dem zweitgrössten in der Sika Gruppe, werden in Zukunft noch gezielter Produkte und Lösungen für den lokalen Markt entwickelt werden.
Im Segment Global Business realisierte Sika ein Wachstum in Lokalwährungen von 10.0% (Vorjahr: 22.2%). Ausschlaggebend für den Anstieg ist eine solide Nachfrage nach Neufahrzeugen, insbesondere nach Elektrofahrzeugen, sowie eine Normalisierung der Lieferketten. Negativ auf den Umsatz wirkte sich der US-Streik in der Automobilindustrie im letzten Quartal des vergangenen Jahres, sowie das rückläufige Geschäft, das ausserhalb des Automotive-Sektors erzielt wird, aus.
Sika baut ihr Angebot an innovativen Lösungen für Batteriesysteme kontinuierlich aus. Dazu gehören beispielsweise wärmeleitende Klebstoffe für die neuste Generation batteriebetriebener Elektrofahrzeuge. Im Berichtsjahr 2023 verzeichnete Sika einen Rekordwert an Neuaufträgen im Automotive-Geschäft. Die gewonnenen Lieferaufträge werden mittelfristig Umsätze generieren und eine anhaltend starke Performance des Automotive-Geschäfts gewährleisten.
AUSBLICK BESTÄTIGT Sika hat im Oktober die Strategie 2028 „Beyond the Expected“ mit den definierten mittelfristigen Zielen vorgestellt. Die neue Strategie ermöglicht es Sika, auch in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld langfristig profitabel zu wachsen. Mit ihren innovativen Technologien ist Sika die präferierte Partnerin vieler Kunden im Bau- und Industriesektor. Diese Sektoren werden vom Megatrend Nachhaltigkeit sowie der zunehmenden Urbanisierung, Ressourcenknappheit, Automatisierung, Digitalisierung und dem Trend zu einfach anwendbaren Produkten stark geprägt.
Für das Geschäftsjahr 2023, für das die vollständigen Resultate am 16. Februar 2024 veröffentlicht werden, erwartet Sika unverändert eine überproportionale EBIT-Steigerung ohne Berücksichtigung der MBCC-Akquisition. Der operative freie Geldfluss soll für das Jahr 10% des Nettoerlöses übertreffen.