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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
28.10.2015
 
  
Geberit: In herausforderndem Umfeld solid unterwegs
    
Die Resultate der Geberit Gruppe in den ersten drei Quartalen des Jahres 2015 waren weiterhin durch das anspruchsvolle Umfeld in der Bauindustrie sowie durch die Integration des akquirierten Sanitec Geschäfts geprägt. Insgesamt nahm der Nettoumsatz um 21,8% auf CHF 1972,6 Mio. zu. Der akquisitions­und währungsbereinigte Nettoumsatz wuchs trotz einer starken Vorjahresvergleichsperiode um 2,1%. Das adjustierte Betriebsergebnis stieg um 1,3% auf CHF 483,3 Mio., das adjustierte Nettoergebnis verringerte sich um 3,8% auf CHF 397,8 Mio. Die Unternehmensleitung erwartet für 2015 ein währungsbereinigtes Wachstum des Nettoumsatzes beim ursprünglichen Geberit Geschäft von zwei bis drei Prozent und beim Sanitec Geschäft einen währungsbereinigten Nettoumsatz unter dem Vorjahresniveau. Die adjustierte operative Cashflow­Marge für das Gesamtjahr soll rund 26 Prozent erreichen.
Konsolidierter Nettoumsatz

Der Nettoumsatz1) der Geberit Gruppe legte in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 um 21,8% auf CHF 1972,6 Mio. zu. Beeinflusst war dieses Wachstum durch die ab dem 1. Februar 2015 konsolidierte Sanitec Gruppe sowie durch erheblich negative Wechselkurseinflüsse in Höhe von CHF 162 Mio. als Folge der Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Währungsbereinigt und organisch2) resultierte eine Zunahme von 2,1%. Dieses positive Wachstum kam trotz des Währungsrabatts in der Höhe von 10% im Schweizer Markt, einem nach wie vor in vielen europäischen Märkten sehr schwierigen Marktumfeld und einer vor allem im ersten Halbjahr starken Vorjahresvergleichsperiode zu Stande. Das Produktsortiment von Sanitec trug ab Anfang Februar 2015 CHF 481 Mio. zum Nettoumsatz bei.

Im dritten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 665,1 Mio., was einer Zunahme von 25,3% entspricht; währungsbereinigt und organisch betrug das Wachstum 1,3%.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen
Organisch und in lokalen Währungen legte die grösste Region Europa 1,3% zu. Starke Wachstumsraten verzeichneten Grossbritannien/Irland (+8,8%), die Iberische Halbinsel (+8,0%), die Benelux­Länder (+6,9%) und die nordischen Länder (+5,8%). Ebenfalls zulegen konnten Deutschland (+2,4%), Italien (+1,5%), Zentral­/Osteuropa (+1,4%) und Österreich (+0,2%). Die Schweiz (­7,9%) litt unter dem im Zusammenhang mit dem starken Schweizer Franken Anfang Februar eingeführten Währungsrabatt von 10%. Frankreich (­1,3%) war durch schwierige Marktverhältnisse negativ beeinflusst. Ausserhalb Europa wuchsen die Regionen Nahost/Afrika mit 23,5% und Amerika mit 9,9%. In der Region Fernost/Pazifik resultierte aufgrund des sehr schwachen Marktumfelds in China lediglich eine Zunahme von 1,8%.

Bei den Produktbereichen wuchsen die Sanitärsysteme mit währungsbereinigt 4,0%, wohingegen die Nettoumsätze bei den Rohrleitungssystemen um 0,5% zurückgingen.

Ergebnisse
Im Geschäftsjahr 2015 werden die Ergebnisse der Geberit Gruppe von verschiedenen Sondereffekten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst. Zur besseren Vergleichbarkeit werden deshalb adjustierte3) Zahlen ausgewiesen und kommentiert. Der adjustierte operative Cashflow (adj. EBITDA) stieg um 4,0% auf CHF 557,1 Mio., was einer adjustierten EBITDA­Marge von 28,2% entspricht. Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) erhöhte sich um 1,3% auf CHF 483,3 Mio., die entsprechende adjustierte EBIT­Marge beläuft sich auf 24,5%. Der starke Schweizer Franken schmälerte die operativen Ergebnisse erheblich. Die operativen Margen wurden durch vorteilhafte Volumen­und Produktmix­Effekte sowie durch tiefere Rohmaterialpreise positiv beeinflusst. Negativ wirkten sich der Währungsrabatt in der Höhe von 10% im Markt Schweiz, negative Währungseffekte, höhere Personal­und Pensionskosten sowie die generell tieferen Margen des Sanitec Geschäfts aus. Das adjustierte Nettoergebnis reduzierte sich um 3,8% auf CHF 397,8 Mio.; die adjustierte Nettoumsatzrendite betrug 20,2%. Der adjustierte Gewinn je Aktie nahm um 3,3% auf CHF 10.65 (Vorjahr CHF 11.01) ab.

Die negativen Sondereffekte4) aufgrund der Sanitec Akquisition betrugen auf Stufe Betriebsergebnis CHF 69 Mio. und auf Stufe Nettoergebnis CHF 59 Mio.

Der tiefere Netto­Cashflow ist eine Folge des rückläufigen EBITDA und von höheren Finanzierungskosten. Bedingt durch einen starken Aufbau im Lager und bei den Forderungen in den ersten neun Monates des Jahres 2014 resultierte im Vorjahresvergleich eine geringere Zunahme des Netto­Umlaufvermögens. Dem gegenüber standen höhere Investitionen in Sachanlagen. Als Folge stieg der Free Cashflow leicht um 0,5% auf CHF 325,0 Mio.

Finanzsituation
Die finanzielle Situation der Geberit Gruppe präsentiert sich nach der Akquisition von Sanitec deutlich verändert. Die Eigenkapitalquote nahm im Vergleich zum Jahresende 2014 erwartungsgemäss von 70,6% auf 40,6% ab. Die Entwicklung der Netto­Schulden (Schulden minus liquide Mittel) war massgeblich durch die Finanzierung der Sanitec Übernahme beeinflusst. Zudem trugen die Dividendenauszahlung an die Aktionäre in Höhe von CHF 310,7 Mio. und das Aktienrückkauf­Programm dazu bei, dass sich die Netto­Liquidität insgesamt von CHF 739,2 Mio. per Ende 2014 plangemäss in Netto­Schulden in Höhe von CHF 760,5 Mio. umwandelte. Trotz diesen Veränderungen ist die finanzielle Situation weiterhin sehr gesund – dies insbesondere aufgrund der hohen Cashflow­Generierung.
Beim Aktienrückkaufprogramm wurden bis zum 30. September 2015 469 000 Aktien, entsprechend 25% des ursprünglich geplanten, gesamten Programms, zu einem Betrag von CHF 150,6 Mio. erworben. Auf der Basis des Kurses der Geberit Namenaktie von Ende September 2015 beträgt das voraussichtliche Rückkaufsvolumen bis zum Ende des Programms im April 2016 rund CHF 240 Mio. oder 2% des im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals.

Status Sanitec Akquisition
Die im 2. Quartal 2015 gestarteten Integrationsaktivitäten verlaufen weiterhin plangemäss. Zudem konnte im September 2015 das Squeeze­out­Verfahren für die ausstehenden 0,2% Sanitec­Aktien erfolgreich abgeschlossen werden.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2015
Die Herausforderungen in der Bauindustrie bleiben anspruchsvoll. Die Entwicklung der einzelnen Regionen/Märkte und Bausektoren divergiert stark. In Europa geht das Volumen der Bauindustrie insgesamt weiterhin zurück. Mit Ausnahme einiger weniger, sich positiv entwickelnder Märkte wie Deutschland, Grossbritannien und Polen ist in den meisten übrigen Märkten keine Erholung absehbar, und in Märkten wie Italien und Frankreich sind weitere Nachfragerückgänge zu erwarten. Im Nicht­Wohnungsbau ist keine Erholung festzustellen, was zumindest teilweise durch einen flachen bis leicht positiven Trend im Wohnungsbau kompensiert wird. In Nordamerika deuten bei den öffentlichen Bauprojekten die Indikatoren zurzeit auf keine relevante Erholung hin. In der Region Fernost/Pazifik zeigt der Markt in China insgesamt einen deutlich rückläufigen Trend. Die Aussichten für den Mittleren Osten und für Südafrika bleiben erfreulich.

Zu den schwierigeren Rahmenbedingungen trägt zudem der starke Schweizer Franken bei, welcher Umsatz und Ergebnisse entsprechend negativ beeinflusst. Generell werden Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Margen dank einer effizienten natürlichen Absicherungsstrategie so weit wie möglich minimiert. Dabei wird darauf geachtet, dass in den verschiedenen Währungsräumen die Kosten im gleichen Verhältnis anfallen, wie Umsätze erwirtschaftet werden. Der Einfluss auf die Betriebsergebnis­Margen ist deshalb relativ gering. Darüber hinaus wurde im Markt Schweiz Anfang Februar 2015 aufgrund des erstarkten Schweizer Frankens ein Währungsrabatt von 10% eingeführt. Weiterhin ist die Unternehmensleitung bestrebt, die Kostenstruktur durch eine permanente Optimierung den veränderten Wechselkursbedingungen anzupassen.

Die von der Geberit Gruppe trotz der angespannten Situation in vielen europäischen Märkten und der starken Vorjahresvergleichsbasis erzielten, guten Resultate der ersten neun Monate stimmen zuversichtlich, auch im Gesamtjahr 2015 solide Ergebnisse erwirtschaften zu können. Hohe Bedeutung kommt zudem der Integration der Sanitec Aktivitäten zu. Die Unternehmensleitung erwartet für 2015 ein währungsbereinigtes Wachstum des Nettoumsatzes beim ursprünglichen Geberit Geschäft von zwei bis drei Prozent und beim Sanitec Geschäft einen währungsbereinigten Nettoumsatz unter dem Vorjahresniveau. Die Margenverwässerung durch die Integration von Sanitec und die Effekte aus dem Währungsrabatt in der Schweiz werden voraussichtlich zu einer adjustierten operativen Cashflow­Marge (adj. EBITDA­Marge) für das Gesamtjahr von rund 26 Prozent führen.


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