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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
21.03.2017
 
  
Arburg: Erfolgreiche Technologie-Tage 2017
    
Über 6.700 Gäste aus 53 Nationen machten die Arburg Technologie-Tage vom 15. bis 18. März 2017 wieder zum größten Inhouse-Event der Branche. Am 171.000 Quadratmeter großen Stammsitz in Loßburg (Deutschland) gab es weitaus mehr zu sehen als bei den meisten Fachmessen. Präsentiert wurden mehr als 50 Exponate in Aktion, die Effizienz-Arena mit dem Thema „Industrie 4.0 pragmatisch“, Turnkey-Spritzgießlösungen, das neue Arburg Prototyping Center für die additive Fertigung mit dem Freeformer sowie ein spezieller Servicebereich. Weitere Impulse erhielten die Fachbesucher bei Expertenvorträgen und Betriebsrundgängen.

Aus dem Ausland reisten über 43 Prozent der Besucher zu den Arburg Technologie-Tagen 2017. Die größten Übersee-Gruppen mit rund 170 und rund 125 Teilnehmern stammten aus Nordamerika und China. Die meisten Gäste aus Europa brachten die Niederlassungen Schweiz (rund 210), Tschechien (rund 180) sowie Frankreich (rund 160) mit.

„Für unsere jährlichen Technologie-Tage setzen wir alle Hebel in Bewegung, um unseren geladenen Gästen einen umfassenden Überblick über das Arburg-Produktprogramm, Trends in der Kunststoffverarbeitung und innovative Anwendungen zu geben. Viele Mitarbeiter und Auszubildende waren in das einzigartige Branchenevent eingebunden. Unsere Kunden schätzten die einzigartige Atmosphäre, nutzten intensiv die Gelegenheit, mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen, und nahmen am Ende des Tages wichtige Impulse für ihre eigene Fertigung mit“, resümiert Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Arburg-Geschäftsführung.

Highlight Allrounder 1120 H
Ein Publikumsmagnet war der neue hybride Allrounder 1120 H, der das Leistungsspektrum in den Schließkraftbereich bis 6.500 kN erweitert. Nach der Premiere auf der Weltleitmesse K 2016 boten die Technologie-Tage 2017 erneut Gelegenheit, die neue Großmaschine im neuen Design und mit visionärer Gestica-Steuerung ganz genau in Augenschein zu nehmen. Im Rahmen einer innovativen Turnkey-Lösung fertigte das Exponat gebrauchsfertige Klapptrittschemel im exklusiven Arburg-Design. Dazu wurden mit einem acht Tonnen schweren Familienwerkzeug in einer Zykluszeit von rund 60 Sekunden acht Einzelteile gefertigt und in Zusammenspiel von Multilift V 40, Sechs-Achs-Roboter und Montagestation „ready to use“ zusammengesetzt.

„Industrie 4.0 pragmatisch“
Ganz hervorragend kam auch die Effizienz-Arena an, in der Arburg gemeinsam mit ausgewählten Partnern praxisnah und pragmatisch Beispiele für die Umsetzung von Industrie 4.0 zeigte. Die Kunden erhielten aus verschiedenen Blickwinkeln Impulse, wie sie Industrie 4.0 umsetzen und ihre eigene Fertigung effizienter gestalten können. Ein wegweisendes Praxisbeispiel war die räumlich verteilte und informationstechnisch vernetzte Produktion „smarter“ Kofferanhänger in Losgröße 1. Dazu wurden eine Allrounder-Spritzgießmaschine und zwei Freeformer für die additive Fertigung kombiniert. Für lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes individuellen Bauteils sorgte das Arburg Leitrechnersystem ALS. Vorgestellt wurden auch die beiden ALS-Zusatzmodule „Energy Visualisation" für die auftragsbezogene Zuordnung von Energiedaten und „Material Staging Interface“ für Chargenwechsel.

Weitere Themen in der Effizienz-Arena waren die Rückverfolgbarkeit vom Fertigteil zum Granulat, Online-Monitoring für die Qualitätssicherung, systematische Energieverbrauchs-Erfassungen und die Integration von Peripherie in die Selogica-Maschinensteuerung.

Acht Freeformer im Einsatz
Im Bereich Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) waren insgesamt acht Exponate zu sehen, davon fünf im neuen Arburg Prototyping Center. Im Fokus stand hier die industrielle additive Fertigung von Funktionsbauteilen einzeln oder in Kleinserien – darunter Greifer aus PA und TPE, Handyschalen mit optimierter Oberfläche sowie Bauteile aus einem für die Luft- und Raumfahrt freigegebenen PC. Hinzu kamen Elektronikteile mit Flammschutz sowie Implantate aus medizinischem PLA. Ein weiterer Freeformer produzierte im Kundencenter mechanisch optimierte Seilrollen aus Bio-PA. Die zwei Exponate in der Effizienz-Arena individualisierten die „smarten“ Kofferanhänger.

Vielfältige Anwendungen
Das breite Spritzgießprogramm umfasste wegweisende Maschinen- und Werkzeugtechnik, ein breites Produkt- und Anwendungsspektrum sowie innovative Verfahren für die effiziente Fertigung von Kunststoffteilen.

Im Bereich Medizintechnik stellte Arburg fünf Anwendungen und verschiedene Reinraumkonzepte vor, darunter als High-End-Spritzgießlösung ein GMP-konform in Edelstahl ausgeführten elektrischen Allrounder 370 A, der im Reinraum Langzeit-Implantate aus PEEK produzierte. Die Leistungsfähigkeit der Baureihe Hidrive für die Verpackungstechnik demonstrierte ein speziell für Dünnwandartikel ausgelegter Allrounder 570 H in Packaging-Ausführung. In einer Zykluszeit von weniger als zwei Sekunden produziert die Fertigungszelle vier IML-Becher aus PP.

Am Beispiel zweier Automobil-Anwendungen präsentierte Arburg das Leichtbau-Verfahren Faser-Direct-Compoundieren (FDC) und die physikalische Schäumtechnik Profoam. Über die Gewichtsreduktion hinaus können damit gezielt die mechanischen Bauteileigenschaften verbessert und Verzug minimiert werden, wie an einem glasfaserverstärkten Seilantriebsgehäuse für elektrische Fensterheber und einer geschäumten Grundplatte demonstriert wurde.

Anspruchsvoll in der Herstellung und ein Maßstab dafür, was mit der Verarbeitung von Flüssigsilikonen heute machbar ist, waren LSR/LSR-Armbanduhren. Im Mittelpunkt der zugehörigen Turnkey-Anlage stand ein elektrischer Zwei-Komponenten-Allrounder 570 A, der vollautomatisch zweifarbige LSR-Armbänder produzierte. Die Montage zur gebrauchsfertigen Uhr erfolgte automatisch im Spritzgießtakt.

Ein Highlight im Bereich Pulver-Spritzgießen war der weltweit erste MIM-Rahmen für Smartphones. Ein hydraulischer Allrounder 470 C Golden Edition verarbeitete einen Feedstock von BASF zu einem nur rund ein Millimeter starken und 136 Millimeter langen Grünling im Arburg-Design.

Großzügiger Turnkey-Bereich
Im großzügig bestückten Turnkey-Bereich war vom einfachen Picker über lineare Multilift Robot-Systeme bis zum Sechs-Achs-Roboter mit Selogica-Bedienoberfläche und individuellen Turnkey-Anlage alles dabei. Highlights waren die vollautomatische Produktion gebrauchsfertiger Trittschemel und LSR/LSR-Armbanduhren, die „Spielwiese“ für Roboter in Aktion sowie der neue Multilift V 40 mit 40 Kilogramm Traglast. Zudem waren aktuelle Kundenprojekte ausgestellt – vom hydraulischen Allrounder 520 S mit Multilift Select bis zum hydraulischen Zwei-Komponenten-Allrounder 920 S mit Sechs-Achs-Roboter und nachgeschalteter Station mit Agilus-Roboter.

Umfassendes Rahmenprogramm
Im Service-Bereich wurden die Besucher über Themen wie Industrie 4.0, präventive Instandhaltung und das aktuelle Schulungsprogramm informiert. Über 2.000 Teilnehmer besuchten die informativen Fachvorträge in deutscher und englischer Sprache. Darin referierten Experten des Unternehmens zu Leichtbau, Arburg Kunststoff-Freiformen und Turnkey-Lösungen. In externen Fachvorträgen wurde das Thema Industrie 4.0 und die starke Partnerschaft mit Arburg aus Kundensicht beleuchtet.

Fast 1.500 Gäste aus Deutschland nutzten die Gelegenheit, bei Betriebsrundgängen die Maschinenfertigung kennenzulernen. Darüber hinaus wurde das Unternehmen allen ausländischen Gruppen, die in Begleitung der Arburg-Niederlassungen und Handelspartner die Technologie-Tage besuchten, in ihrer jeweiligen Landessprache vorgestellt.


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