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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
16.08.2017
 
  
Dätwyler: Mit Steigerung von Umsatz und operativem Gewinn
    
Die Dätwyler Gruppe hat im ersten Halbjahr 2017 den Nettoumsatz um 3.8% auf CHF 644.5 Mio. gesteigert. Während der Konzernbereich Technical Components einen Umsatzrückgang hinnehmen musste, vermochte der Konzernbereich Sealing Solutions das profitable Wachstum zu beschleunigen. Die bereinigte EBIT-Marge der Gruppe stieg leicht auf 13.5%. Das Nettoergebnis belief sich auf CHF 53.3 Mio. Für das Gesamtjahr ist Dätwyler zuversichtlich, das Wachstumstempo des ersten Halbjahrs halten zu können. Die Gruppe erwartet einen Nettoumsatz zwischen CHF 1‘270 Mio. und CHF 1‘310 Mio. und eine bereinigte EBIT-Marge in der oberen Hälfte des Zielbands von 11% bis 14%.

Dätwyler hat als Gruppe auch im ersten Halbjahr 2017 ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt. Dabei hat der Konzernbereich Sealing Solutions seine führenden Positionen in attraktiven globalen Marktsegmenten genutzt, um das profitable Wachstum zu beschleunigen. Besonders dynamisch entwickelte sich die Nachfrage nach Dichtungskomponenten für die Automobilindustrie in China und für vorgefüllte Spritzen im Marktsegment Health Care. Im Gegensatz dazu musste der auf Europa fokussierte Konzernbereich Technical Components wegen der anhaltend schwachen Nachfrage im Business-to-Consumer-Segment einen Umsatzrückgang hinnehmen. Zuversichtlich stimmt die kontinuierliche Umsatzsteigerung im zweiten Quartal im Business-to-Business-Kerngeschäft der Dätwyler Distributoren Distrelec und Reichelt.

Bereinigte EBIT-Marge leicht über Vorjahresniveau
Insgesamt hat die Dätwyler Gruppe den ungeprüften Nettoumsatz im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3.8% auf CHF 644.5 Mio. gesteigert (Vorjahr CHF 621.1 Mio.). Bereinigt um die positiven Akquisitionseffekte und die negativen Währungseffekte entspricht dies einem organischen Wachstum von 2.2%. Das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf CHF 80.1 Mio. (Vorjahr CHF 81.7 Mio.). Vor den bisher verbuchten Einmalkosten von CHF 6.6 Mio. (hauptsächlich für den Aufbau des neuen „Enterprise Hub“ von Distrelec in Manchester) stieg der bereinigte EBIT auf CHF 86.7 Mio. Damit liegt die bereinigte EBIT-Marge mit 13.5% leicht über dem Vorjahresniveau (13.4%). Das Nettoergebnis beläuft sich auf CHF 53.3 Mio. (Vorjahr CHF 56.6 Mio.).

„Die Dätwyler Gruppe wächst profitabel und liegt für das Gesamtjahr auf Zielkurs. Trotz höheren Preisen für Rohmaterialien und einem Umsatzrückgang beim Tochterunternehmen Nedis vermochten wir die operative Ertragskraft auf Vorjahresniveau zu halten“, sagt CEO Dirk Lambrecht.

Verstärkte Fokussierung auf zukünftig attraktive Marktsegmente
Die verstärkte Fokussierung auf langfristige Wachstumsmärkte schreitet weiterhin voran. Dabei sind die zwei Konzernbereiche unterschiedlich weit. Dank führenden Positionen in attraktiven Marktsegmenten kann der Konzernbereich Sealing Solutions durch Investitionen in Kapazitätserweiterungen und höherwertige Produktionspro-zesse das organische Wachstum steigern. Zusätzliches Wachstumspotenzial erschliesst sich Dätwyler durch die Akquisition von Unternehmen, welche neue Fertigungstechnologien einbringen oder neue Marktsegmente erschliessen. Im Konzernbereich Technical Components liegt der Fokus noch auf der klaren Schärfung der Marktpositionen. Die Dätwyler Distributionsunternehmen konzentrieren sich weiterhin darauf, die Märkte und die Kunden stärker zu segmentieren und das Leistungsversprechen und die Angebotsstrategie noch besser auf die heutigen und zukünftigen Kundenbedürfnisse abzustimmen und den Anteil im Online-Business deutlich zu erhöhen. Dazu will Dätwyler ihren Zielkunden in Zukunft mit den kundenfreundlichsten Angebotspaketen und den kürzesten Reaktionszeiten Mehrwert bieten. Der neue „Enterprise Hub“ von Distrelec in Manchester verfolgt durch die effiziente Zusammenarbeit des Produkt-, Lieferanten-, Beschaffungs-, E-Commerce- und Marketingmanagements an einem Standort genau dieses Ziel.

Konzernbereich Sealing Solution mit beschleunigtem Wachstum
Der Konzernbereich Sealing Solutions vermochte im ersten Halbjahr 2017 das profitable Umsatzwachstum zu beschleunigen. Dank führenden Positionen und dem Start der Serienproduktion für neue Komponenten stieg der Nettoumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9.7% auf CHF 420.2 Mio. (Vorjahr CHF 383.1 Mio.). Bereinigt um positive Akquisitionseffekte und leicht negative Währungseffekte erarbeitete der Konzernbereich ein organisches Wachstum von 6.2%.

Zum fünften Mal in Folge seit der Zusammenführung der beiden früheren Konzernbereiche hat das Dichtungsgeschäft das Betriebsergebnis (EBIT) gesteigert, und zwar auf CHF 78.6 Mio. (Vorjahr CHF 72.5 Mio.). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 18.7% (Vorjahr 18.9%). Höhere Rohmaterialpreise sowie Kosten zur Ankurbelung des Wachstums verhinderten vorläufig eine stärkere Gewinnsteigerung. Die Wachstumsprojekte umfassen unter anderem den Ausbau der Vertriebsaktivitäten und des technischen Services, die Intensivierung der Marketinganstrengungen, Start-up-Kosten für das neue Health-Care-Werk in den USA sowie Anlaufkosten für die neuen Mischwerke am tschechischen und am belgischen Standort. Der Bau des neuen US-Werks ist im Zeitplan und für die beiden neuen Mischwerke laufen voraussichtlich noch bis Ende 2017 die Zertifizierungen durch die Kunden. Weitere Massnahmen für Kapazitätserweiterungen zur Förderung des Wachstums sind in Planung.

Das Marktsegment Health Care hat eine neue Angebotsstrategie lanciert, welche von den Kunden positiv aufgenommen worden ist. Der Umsatz mit hochwertigen Dichtungskomponenten für vorgefüllte Spritzen ist über dem Marktdurchschnitt gewachsen. Die Aufrüstung eines Teils des indischen Werks auf FirstLine-Standard wird demnächst abgeschlossen.

Das Marktsegment Automotive verzeichnete insbesondere in China ein sehr starkes Umsatzwachstum. Europa entwickelte sich auf Vorjahresniveau, während sich die Wachstumsrate in den USA leicht abschwächte. Die Durchdringung der Dieselfahrzeuge mit der SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) zur Abgasnachbehandlung nimmt laufend zu und führt zu stark steigenden Umsätzen mit anspruchsvollen Dichtungskomponenten. Mit der Namensänderung auf Dätwyler wurde die Integration der 2015 übernommenen italienischen Origom abgeschlossen. Für die 2016 übernommene Ott werden Synergien im Kundenportfolio aktiv genutzt. Erste neue Produktanwendungen befinden sich in der Umsetzung.

Im Marktsegment Civil Engineering hat der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich angezogen. Im Marktsegment Consumer Goods entwickelte sich der Nespresso Auftrag nach wie vor erfreulich.

Konzernbereich Technical Components mit uneinheitlichem Resultat
Der auf Europa fokussierte Konzernbereich Technical Components vermochte im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz im Business-to-Business-Kerngeschäft der Distributoren Distrelec und Reichelt zu steigern. Im Gegensatz dazu war aber die Nachfrage im Business-to-Consumer-Markt rückläufig. Insgesamt verringerte sich der Nettoumsatz auf CHF 224.3 Mio. (Vorjahr CHF 238.0 Mio.). Unter Berücksichtigung der negativen Währungseffekte entspricht dies einem organischen Rückgang von 4.1%. Die Nachfrageschwäche bei der Grosshändlerin für Home/Consumer Electronics Nedis hat eine bessere Umsatzentwicklung verhindert. Positiv zum Umsatz beige-tragen hat die neue Eigenmarke RND für Standardprodukte, welche sich in allen Vertriebskanälen einer steigenden Beliebtheit erfreut. Aufgrund des fehlenden Umsatzvolumens, insbesondere bei Nedis und im Markt Schweiz, ging das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) auf Stufe Konzernbereich trotz konsequenter Kostendisziplin und verbesserter Bruttomarge auf CHF 1.5 Mio. (Vorjahr CHF 9.2 Mio.) zurück. Die höhere Bruttomarge wurde durch Wertberichtigungen auf Lagerbeständen aufgrund der schwachen Business-to-Consumer-Umsätze aufgehoben. Vor Einmalkosten von CHF 6.6 Mio. (hauptsächlich für den Aufbau des neuen „Enterprise Hub“ von Distrelec in Manchester) belief sich der bereinigte EBIT auf CHF 8.1 Mio., was eine bereinigte EBIT-Marge von 3.6% ergibt (Vorjahr 4.5%).

Bei Distrelec liegt der Fokus im laufenden Jahr auf dem Aufbau des angekündigten neuen „Enterprise Hubs“ in Manchester. Von dort aus wird ab Ende 2017 das Produkt-, Lieferanten-, Beschaffungs-, E-Commerce- und Marketingmanagement für alle bearbeiteten Märkte zentral gesteuert. Dazu werden rund 90 Stellen von vier Standorten in Schweden, Deutschland, Schweiz und Italien nach Manchester verlagert. Dätwyler rechnet mit insgesamt rund CHF 8 Mio. Einmalkosten, welche jährlich wiederkehrende Kosteneinsparungen von CHF 3 Mio. ermöglichen werden. Das Projekt ist in jeglicher Hinsicht auf Kurs. Distrelec wird ihre Kunden in allen bearbeite-ten Märkten ohne Unterbruch und mit unveränderter Zuverlässigkeit betreuen und beliefern. Das zentrale Distributionszentrum in Holland läuft stabil, was die Produktverfügbarkeit erhöht hat und die termingerechte Ausliefe-rung gewährleistet. Dies hat sich ausser in der Schweiz und in Norwegen (hoher Business-to-Consumer-Anteil) bereits in leicht steigenden Umsätzen niedergeschlagen.

Reichelt ist zwar auch im ersten Halbjahr 2017 profitabel gewachsen, hat aber für die Zukunft noch deutliches Optimierungspotential. Das Wachstum im Business-to-Business-Segment im In- und Ausland überkompensierte die schwache Nachfrage im Bereich Business-to-Consumer. Die internationale Expansion kommt zügig voran und trägt überproportional zum Wachstum bei.

Nedis musste im ersten Halbjahr 2017 einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen, unter anderem auch wegen der bewussten Reduktion von nicht profitablem Geschäft. Als Grosshändlerin für Home/Consumer Electronics bewegt sie sich in einem sehr anspruchsvollen Marktsegment mit rückläufiger Nachfrage und hohem Wettbewerb. Der verstärkte Trend zum Onlineeinkauf im Consumer-Segment hat zur beschleunigten Schliessung von kleinen bis mittelgrossen Retailgeschäften geführt. Dadurch hat Nedis viele ihrer traditionellen Kunden verloren. Gleichzeitig ist es herausfordernd, sich bei den grossen Onlinehändlern als profitablen Lieferant zu etablieren. Das Problem ist erkannt und die Strategie befindet sich in Prüfung. Als erste Massnahme wird Nedis die eigenen Produktmarken konsolidieren. Dies bringt in der ganzen Lieferkette Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen. Zudem wird Nedis weitere Einsparungen bei den Betriebskosten umsetzen und sich verstärkt auf Markttrends wie beispielsweise „Smart Home“ konzentrieren und sich durch kundenspezifische Angebotspakete differenzieren.

Zuversichtlicher Ausblick
Für das zweite Halbjahr ist Dätwyler zuversichtlich, dass die Gruppe das Wachstumstempo des ersten Semesters halten kann. Dabei geht das Unternehmen von einem unverändert freundlichen konjunkturellen Umfeld aus. Der Konzernbereich Sealing Solutions sollte an das erste Semester anknüpfen und das durchschnittliche Marktwachstum in den vier Marktsegmenten auch im zweiten Halbjahr übertreffen können. Im Konzernbereich Technical Components erwartet Dätwyler im zweiten Halbjahr eine verbesserte Umsatz- und Margenentwicklung als im ersten Semester; bestärkt durch das anziehende Handelsvolumen im Business-to-Business-Segment im zweiten Quartal. Aus den laufenden Reorganisationsprojekten rechnet das Unternehmen im Konzernbereich Technical Components für das Gesamtjahr mit Einmalkosten von insgesamt rund CHF 10 Mio. (CHF 6.6 Mio. bereits verbucht). Für die Gruppe erwartet Dätwyler für das Gesamtjahr einen Nettoumsatz zwischen CHF 1‘270 Mio. und CHF 1‘310 Mio. Die bereinigte EBIT-Marge sollte wie im ersten Semester in der oberen Hälfte des Zielbands von 11% bis 14% zu liegen kommen.


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