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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
11.10.2017
 
  
Gerresheimer: Im dritten Quartal leichte Verbesserung der Adjusted EBITDA-Marge
    
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017 (1. Juni 2017 bis 31. August 2017) hat Gerresheimer einen Umsatz von EUR 331,5 Mio. erzielt und lag damit um 5,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals von EUR 350,4 Mio. Organisch, d.h. bereinigt um Währungseffekte und um Akquisitionen und Desinvestitionen, sank der Umsatz um 4,3 Prozent. Im dritten Quartal setzte sich eine geringere Nachfrage nach medizinischen Kunststoffsystemen bei einigen Pharmakunden fort, bei denen Gerresheimer Alleinlieferant ist. Zusätzlich verstärkt wurde dieser Effekt durch einen Nachfragerückgang im Inhalatorgeschäft, welcher durch das neue Inhalatorprojekt im amerikanischen Peachtree City im vierten Quartal 2017 nur teilweise kompensiert werden sollte. Daneben wurden im dritten Quartal wie erwartet weniger Umsätze mit Entwicklungsleistungen und Werkzeugen für medizinische Kunststoffsysteme als im Vorjahresquartal gemacht. Temporäre Schwankungen im Jahresverlauf sind üblich und im Wesentlichen durch die Abrechnung von größeren Kundenprojekten bedingt. Hier erwartet das Unternehmen im vierten Quartal 2017 eine deutliche Steigerung. Das Geschäft mit Kunststoffverpackungen für feste und flüssige Medikamente lag im dritten Quartal leicht über Vorjahr. Der Umsatz mit Primärverpackungen aus Glas lag im dritten Quartal unter Vorjahr, was insbesondere an rückläufigen Umsätzen in Nordamerika liegt. Außerhalb Nordamerikas lagen die Umsätze mit Primärverpackungen aus Glas nahezu auf dem Niveau des Vorjahres.

Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) ist von EUR 81,2 Mio. im dritten Quartal 2016 auf EUR 77,6 Mio. gesunken. Währungsbereinigt betrug das Adjusted EBITDA EUR 79,0 Mio. Die Adjusted EBITDA-Marge im dritten Quartal 2017 konnte aufgrund einer strengen Kostenkontrolle sowie kontinuierlicher Fokussierung auf betriebliche Effizienz mit 23,4 Prozent leicht verbessert werden. Im dritten Quartal wies Gerresheimer ein Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft von EUR 26,3 Mio. aus, im Vergleich zu EUR 31,3 Mio. ein Jahr zuvor. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft betrug im dritten Quartal 2017 EUR 32,1 Mio., nach EUR 37,0 Mio. im Vorjahresquartal. Als Konsequenz ergibt sich damit das bereinigte Ergebnis aus fortzuführendem Geschäft je Aktie nach nicht beherrschenden Anteilen von EUR 1,00 im dritten Quartal 2017, nach EUR 1,17 im Vorjahr.

Der Verschuldungsgrad (Adjusted EBITDA-Leverage), gemessen als Nettofinanzschulden zum Adjusted EBITDA, betrug zum 31. August 2017 2,6 und lag damit wieder auf demselben Niveau wie zum Ende des Geschäftsjahres 2016 und damit besser als erwartet.

Am 27. September 2017, also nach dem Stichtag des Quartalsabschlusses, hat Gerresheimer ein Schuldscheindarlehen von EUR 250 Mio. erfolgreich am Markt platziert. Das Schuldscheindarlehen ist überwiegend mit fixer Verzinsung ausgestattet, bei fünf-, sieben- und zehn-jähriger Laufzeit beträgt der Zinssatz 0,82 Prozent, 1,25 Prozent bzw. 1,72 Prozent. Damit ist die Finanzierung der am 19. Mai 2018 auslaufenden Schuldverschreibung in Höhe von EUR 300 Mio. bereits jetzt sichergestellt.

Im dritten Quartal 2017 investierte Gerresheimer EUR 28,9 Mio. nach EUR 32,4 Mio. im Vorjahresquartal. Schwerpunkte der Investitionen lagen auf dem Erwerb einer exklusiven Lizenz für ein integriertes, passives Spritzensicherheitssystem sowie der Schaffung von zusätzlichen Produktionskapazitäten zur Produktion von Kunststoffverpackungen in den USA. Bei Primärverpackungen aus Glas wurde im Wesentlichen in Formen, Werkzeuge und Modernisierungsmaßnahmen investiert.

Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2017 geht Gerresheimer von folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten Wechselkursen sowie ohne Akquisitionen oder Desinvestitionen. Dabei hat das Unternehmen für den US-Dollar, der mit einem Anteil von rund einem Drittel am Konzernumsatz in 2017 den größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, eine Wechselkursannahme von rund USD 1,10 je EUR 1,00 zugrunde gelegt.

Gerresheimer erwartet ein gutes viertes Quartal 2017. Dennoch ist der Ausblick beim währungsbereinigten Konzernumsatz von rund EUR 1,4 Mrd. im Geschäftsjahr 2017 aus derzeitiger Sicht eher schwer zu realisieren. Interne Schätzungen gehen von einem Risiko von rund EUR 30 Mio. aus. Sollte sich das Risiko in den Umsatzerlösen in Höhe von EUR 30 Mio. materialisieren, wovon derzeit tendenziell auszugehen ist, kann das Adjusted EBITDA des Konzerns gegenüber der Erwartung von rund EUR 320 Mio. etwa EUR 10 Mio. niedriger ausfallen. Damit könnte das bereinigte Ergebnis aus fortzuführendem Geschäft je Aktie nach nicht beherrschenden Anteilen um rund EUR 0,17, bezogen auf die Erwartung von rund EUR 4,25 geringer sein. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Gerresheimer kumuliert bis zum Ende des dritten Quartals 2017 bereits einen währungsbereinigten Rückstand von rund EUR 48 Mio. gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet hat. Insgesamt stellt die Auslieferung aller für das vierte Quartal 2017 eingegangenen Aufträge schon heute eine große Herausforderung dar. Verstärkt wird dieser Effekt u.a. durch externe Faktoren wie die Gesamtdynamik der Pharma-Kunden in Summe und insbesondere in Bezug auf den US-Markt oder Supply Chain Unterbrechungen, die die beschriebenen Risiken in der Umsatzrealisierung gegebenenfalls verstärken könnten. Unverändert erwartet das Unternehmen, dass das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2017 rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen betragen wird.

An der Prognose für 2018 hält das Unternehmen vom Grundsatz her fest, basierend auf den Umsatzerlösen zum Jahresende 2017.


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