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Kunststoff-Schweiz - News-Corner
 
28.02.2018
 
  
Gerresheimer: Mit starkem vierten Quartal nach schwierigen ersten neun Monaten
    
Die Gerresheimer AG hat das Geschäftsjahr 2017 (1. Dezember 2016 bis 30. November 2017) trotz Umsatzrückgang mit verbesserter Gewinnmarge abgeschlossen. „Das hinter uns liegende Jahr 2017 war von Unsicherheiten in den für uns relevanten Pharma- und Gesundheitsmärkten geprägt. Das Wachstum des Welt-Pharmamarktes hat sich 2017 deutlich abge-schwächt. Auch wenn unser Umsatz leicht zurückgegangen ist, konnten wir die Profitabilität steigern. Dementsprechend schlagen wir eine Erhöhung der Dividende vor. Wir sind für die nächsten Jahre zuversichtlich, dass wir nachhaltig und profitabel wachsen und unsere starke Stellung in den Märkten für Pharma, Healthcare und Kosmetik weiter ausbauen werden. Dafür haben wir wichtige Weichen gestellt und strategische Prioritäten für die nächsten Jahre festgelegt. Wir erhöhen dementsprechend unsere langfristige Zielgröße des Gx ROCE auf rund 15 Prozent“, kommentiert Rainer Beaujean, Finanzvorstand und Sprecher des Vorstands.

Im vierten Quartal 2017 konnte Gerresheimer den Umsatz um 4,7 Prozent und organisch sogar um 6,7 Prozent steigern. Damit ist im Geschäftsjahr 2017 der Umsatz nur noch leicht um 2,0 Prozent auf EUR 1.348,3 Mio. gesunken. Die währungsbereinigten Umsätze betrugen EUR 1.361,6 Mio., ein Minus von 1,8 Prozent. Der globale Pharmamarkt ist 2017 wesentlich langsamer gewachsen als in den Jahren zuvor. Gerade in den USA, dem weltweit größten und wichtigsten Pharmamarkt, gab es vermehrte Verunsicherung, auch hervorgerufen durch Diskussionen um Gesundheitsreform, Handelspolitik oder Steuerreform.

Auch beeinflusst durch diese allgemeinen Marktunsicherheiten musste Gerresheimer einen geringeren Absatz mit Glasverpackungen für zu spritzende Medikamente in den USA verzeichnen. Daneben gab es im Bereich der medizinischen Kunststoffprodukte und hier insbesondere im Inhalatorenbereich einen Nachfragerückgang bei einigen Pharmakunden, bei denen Gerresheimer Alleinlieferant ist.

Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Unternehmen seine weiteren wichtigsten Kennziffern verbessern. Das Adjusted EBITDA stieg im Gesamtjahr auf EUR 310,8 Mio., währungsbereinigt auf EUR 314,3 Mio., einschließlich der positiven Fair Value-Bewertung der Triveni Put-Option in Höhe von EUR 3,6 Mio. Die Profitabilität, gemessen als Adjusted EBITDA-Marge, lag mit 23,1 Prozent deutlich über dem bereits starken Vorjahreswert von 22,4 Prozent. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft nach nicht beherrschenden Anteilen hat sich bei EUR 127,5 Mio. stabilisiert. Der Operative Cash Flow lag mit EUR 204,6 Mio. über dem Wert des Vorjahres von EUR 197,4 Mio.

Gerresheimer konnte die Nettofinanzschulden von EUR 788,2 Mio. zum 30. November 2016 auf EUR 712,7 Mio. zum 30. November 2017 reduzieren. Der Adjusted EBITDA Leverage, berechnet als Verhältnis der Nettofinanzschulden zum Adjusted EBITDA, liegt mit dem 2,3-fachen unter dem Niveau des Vorjahreswertes vom 2,6-fachen. Damit hat das Unternehmen seine mittelfristige Zielgröße des 2,5-fachen erreicht beziehungsweise unterschritten. Die Vermögenslage ist unverändert sehr gut. Frühzeitig wurde im Herbst 2017 eine Emission von Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 250,0 Mio. erfolgreich abgeschlossen und damit die Ablösung der Schuldverschreibung in Höhe von EUR 300,0 Mio. im Frühjahr 2018 optimal vorbereitet. Die wichtige langfristige Kennziffer, das Gerresheimer Return on Capital Employed (Gx ROCE) lag mit 12,9 Prozent oberhalb der bisherigen Zielvorgabe von mindestens 12 Prozent.

Das Unternehmen hat, ohne die Berücksichtigung von Lizenzerwerben, wie geplant 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen investiert. Schwerpunkte der Investitionen waren Kapazitätserweiterungen in einem amerikanischen Werk für einen Inhalator-Auftrag sowie im tschechischen Werk. Außerdem wurde in Europa und Asien in moderne Produktionsanlagen zur Herstellung von Injektionsfläschchen investiert sowie in Dekorations- und Veredelungskapazitäten für Kosmetikglas.

„Unsere erste strategische Priorität ist es, bei bestehenden und neuen Kunden stärker zu wachsen. Zweiter Schwerpunkt sind Produkte und Innovationen. Wir haben 2017 wichtige Innovationen vorgestellt, die das Potenzial haben, in den nächsten Jahren den Markt weiter zu gestalten. Dazu gehören insbesondere unser neuartiges Nadelschutzsystem, aber auch sterile, vorfüllbare Injektionsfläschchen, besondere Glasqualitäten und vieles mehr. Drittens ist es unser Ziel, regional zu expandieren. Und viertens wollen wir unsere Services und unsere Wertschöpfung erweitern. Zusammengenommen stellen wir so sicher, dass wir nachhaltiges, profitables Wachstum erzielen werden“, ergänzt Rainer Beaujean.

Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2018 geht Gerresheimer von folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten Wechselkursen. Bei den Wechselkursannahmen hat sich das Unternehmen an den Durchschnittswerten der letzten zwölf Monate orientiert. Für den US-Dollar, der mit einem Anteil von rund einem Drittel am Konzernumsatz in 2018 den größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, wurde eine Wechselkursannahme von rund USD 1,12 je EUR 1,00 zugrunde gelegt.


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