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Kunststoff-Schweiz - News-Corner 29.09.2014 Bayer: Will sich von Kunststoffsparte trennen
Der Aufsichtsrat von Bayer hat den Plänen des Vorstands am 18. September einstimmig zugestimmt. Das Material-Science-Geschäft soll demnach innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate als separate Aktiengesellschaft an die Börse gebracht werden. Ein wesentlicher Grund für diese Pläne liege im direkten Zugang zu Kapital für die Weiterentwicklung des Material-Science-Geschäfts. Innerhalb des Bayer-Konzerns könne dieser Zugang aufgrund des erheblichen Investitionsbedarfs der Life-Science-Geschäfte sowohl für internes als auch für externes Wachstum künftig nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet werden. Darüber hinaus bestünde für Material Science als eigenständiges Unternehmen die Möglichkeit, seine Organisations- und Prozess-Strukturen sowie die Unternehmenskultur ausschließlich auf das eigene Industrieumfeld und Geschäftsmodell hin auszurichten, so der Konzern weiter.
"Unsere Absicht ist es, zwei globale Top-Unternehmen zu schaffen: Bayer als Innovationsunternehmen von Weltrang bei den Life-Science-Geschäften und Material Science als führendes Unternehmen bei den Polymeren", sagte Bayer-Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers. Beide Unternehmen hätten beste Chancen, in ihren jeweiligen Industrien erfolgreich zu sein. Die Zahl der Arbeitsplätze soll sowohl weltweit als auch in Deutschland in den nächsten Jahren stabil bleiben.
Angesichts der zu erwartenden PersonBayer will sich in Zukunft ausschließlich auf die Life-Science-Geschäfte HealthCare und CropScience fokussieren und MaterialScience als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Damit positioniert sich Bayer als global führendes Unternehmen für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Der Aufsichtsrat hat den Plänen des Vorstands am heutigen Donnerstag einstimmig zugestimmt. „Unsere Absicht ist es, zwei globale Top-Unternehmen zu schaffen: Bayer als Innovationsunternehmen von Weltrang bei den Life-Science-Geschäften und MaterialScience als führendes Unternehmen bei den Polymeren“, sagte Bayer-Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers. Beide Unternehmen hätten beste Chancen, in ihren jeweiligen Industrien erfolgreich zu sein. Die Zahl der Arbeitsplätze soll sowohl weltweit als auch in Deutschland in den nächsten Jahren stabil bleiben.
Angesichts der zu erwartenden Personalbewegungen im Konzern verständigten sich Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter in einer gemeinsamen Erklärung auf die vorzeitige Verlängerung der bestehenden Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung sowohl für Bayer als auch für MaterialScience. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland bis Ende 2020 ausgeschlossen. „Die Trennung von MaterialScience ist ein tiefgreifender Einschnitt für die Kolleginnen und Kollegen. Mit dieser Vereinbarung ist es uns jedoch gelungen, eine gute Basis für die Zukunftssicherung der Arbeitsplätze in beiden Gesellschaften zu schaffen. Dies ist mit fünf Jahren die bisher längste Laufzeit einer Beschäftigungssicherungsvereinbarung“, sagte Thomas de Win, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Bayer.
MaterialScience soll direkten Zugang zum Kapitalmarkt erhalten
Mit der erfolgreichen Markteinführung der neueren Pharma-Produkte, dem geplanten Erwerb des Geschäfts mit rezeptfreien Produkten von Merck & Co., Inc. (USA) sowie der sehr erfolgreichen Geschäftsentwicklung von CropScience hat sich in den vergangenen Jahren das Gewicht sehr zugunsten der beiden Life-Science-Geschäfte verschoben. Die positive Entwicklung dieser Bereiche soll sich mit weiteren Wachstumsinvestitionen auch in Zukunft fortsetzen. Der Vorstand hat deshalb im Rahmen der regelmäßigen Bewertung des Geschäftsportfolios beschlossen, das Unternehmen auf diese Bereiche zu konzentrieren. Etwa 70 Prozent des Umsatzes von Bayer kommen heute bereits aus den Life-Science-Bereichen, die zudem 88 Prozent des bereinigten EBITDA beitragen.
Das MaterialScience-Geschäft soll innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate als separate Aktiengesellschaft an die Börse gebracht werden. Ein wesentlicher Grund für diese Pläne liegt im direkten Zugang zu Kapital für die Weiterentwicklung des Material-Science-Geschäfts. Innerhalb des Bayer-Konzerns kann dieser Zugang aufgrund des erheblichen Investitionsbedarfs der Life-Science-Geschäfte sowohl für internes als auch für externes Wachstum künftig nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet werden. Darüber hinaus kann MaterialScience als eigenständiges Unternehmen seine Organisations- und Prozess-Strukturen sowie die Unternehmenskultur ausschließlich auf das eigene Industrieumfeld und Geschäftsmodell hin ausrichten. Bayer bleibt ein Unternehmen mit ausgewogenem Portfolio Die Gesellschaften des künftigen Bayer-Konzerns erzielten 2013 auf Basis von Pro-forma-Zahlen einen Jahresumsatz von ca. 29 Milliarden Euro. Sie werden knapp 99.000 Mitarbeiter beschäftigen, davon etwa 29.500 in Deutschland. Der Hauptsitz bleibt in Leverkusen.
„Bayer bleibt ein Unternehmen mit einem attraktiven und ausgewogenen Portfolio und setzt auch künftig im Wesentlichen auf organisches Wachstum“, erläuterte Dekkers. Dazu will das Unternehmen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhen, gezielt die frühe Forschung an der Schnittstelle zwischen HealthCare und CropScience stärken und die erfolgreiche Vermarktung der neueren Pharma-Produkte weiter vorantreiben. Für die neueren Pharma-Produkte – d. h. den Gerinnungshemmer Xarelto™, das Augenmedikament Eylea™, die Krebsmittel Stivarga™ und Xofigo™ sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas™ – erwartet Bayer ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mindestens 7,5 Milliarden Euro. Selbstständiges MaterialScience-Geschäft flexibler im globalen Wettbewerb „Wir sind davon überzeugt, dass MaterialScience die Selbstständigkeit nutzen wird, um die erreichte Stärke noch besser, schneller und flexibler im globalen Wettbewerb einsetzen zu können“, führte Dekkers aus. Mit einer auf Technologie- und Kostenführerschaft ausgerichteten Strategie und Unternehmenskultur sowie eigenen Investitions- und Portfolioentscheidungen könne sich MaterialScience in einem wettbewerbsintensiven Markt am besten entwickeln. Das schließe den eigenen Zugang zum Kapitalmarkt ein, um so bei zukünftigen Investitionen nicht im Wettbewerb mit Life-Science-Investitionen zu stehen.
„MaterialScience ist sehr gut aufgestellt und verfügt heute über wettbewerbsfähige, sehr moderne Großanlagen. In diese haben wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kontinuierlich investiert“, betonte Dekkers. Als Beispiele nannte der Vorstandsvorsitzende die World-Scale-Produktionsanlagen im chinesischen Shanghai oder auch die neue TDI-Anlage in Dormagen, die im Dezember offiziell in Betrieb genommen werden soll. Allein zwischen 2009 und 2013 investierte Bayer im MaterialScience-Bereich gut 3,8 Milliarden Euro in Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung.
Mit der angestrebten Selbstständigkeit von MaterialScience entsteht das viertgrößte Chemieunternehmen in Europa, das 2013 (pro forma) weltweit einen Umsatz von über 11 Milliarden Euro erwirtschaftete. Das neue Unternehmen soll weltweit rund 16.800 Mitarbeiter haben, davon etwa 6.500 in Deutschland. Die Gesellschaft soll einen neuen Unternehmensnamen sowie eine eigenständige Identität bekommen und ihren Hauptsitz in Leverkusen haben.