Kunststoff-Geschichte / Biographien |
Adolf Ritter von Baeyer |
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gestorben am 20. August 1917 in Starnberg / Deutschland Adolf Ritter von Baeyer studierte zunächst in Berlin Mathematik und Physik, dann Chemie bei Robert Bunsen in Heidelberg. Nach Abschluss seines Studiums 1858 mit einer nur mit "cum laude" (gut) benoteten Dissertation (Titel: De arsenicic cum methylio conjuntionibis) arbeitete er im Labor von Friedrich Kekulé in Heidelberg. 1860 habilitierte sich von Baeyer in Berlin als Privatdozent und nahm einen Lehrstuhl am Gewerbeinstitut in Berlin an (organische Chemie). 1866 außerordentlicher Professor, 1869 Lehrer der Chemie an der Kriegsakademie und 1870 Mitglied der technischen Deputation für Gewerbe. Ab 1872 war er Professor für Chemie in Straßburg, ab 1875 in München als Nachfolger von Justus von Liebig, wo nach seinen Angaben ein neues Laboratorium gebaut wurde. 1881 verleiht ihm die Royal Society in London die Davy-Medaille, 1885 wird er geadelt (erblicher Adelsstand des Königreichs Bayern). Die im Jahre 1903 erstmals von der Deutschen Chemischen Gesellschaft verliehene Liebig-Denkmünze wird ihm überreicht. Baeyers zahlreiche Arbeiten haben gewisse Gruppen der organischen Chemie wesentlich ausgebaut und dem chemischen Verständnis erschlossen. Nach einigen Untersuchungen über Kakodylverbindungen durchforschte Baeyer die Harnstoff- und Harnsäuregruppe, die Kondensationsprodukte des Acetons etc. Eine Reihe von Arbeiten beschäftigte sich mit den Kondensationsprodukten, welche durch Einwirkung von Aldehyden auf Kohlenwasserstoffe und Phenole und besonders von Phthalsäureanhydrid auf Phenole und Oxyphenole entstehen. Die Bildung dieser "Phthaleine" führte zur Entdeckung des Eosins, welches in großen Mengen für die Färberei dargestellt wurde. Seit 1866 beschäftigte sich Baeyer mit der Körpergruppe, zu welcher das Indigblau gehört, und es gelang ihm die künstliche Synthese des Indigoblaus in solcher Form, dass dieselbe praktisch im großen ausgeführt werden kann. Im Lauf dieser Untersuchungen hat Baeyer das Indol, Oxindol und Dioxindol dargestellt und den Zusammenhang dieser Körper sowie des Isatins mit dem Indigblau aufgeklärt. Er führte auch die Benutzung des Zinkstaubes als Reduktionsmittel ein und entdeckte das Skatol. In seinem Laboratorium stellten Grabe und Liebermann das Alizarin aus Anthracen dar, und Fischer entdeckte das Bittermandelölgrün. Baeyer erhielt 1905 den Nobelpreis für Chemie |
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