Kunststoff-Geschichte / Biographien |
Hermann Staudinger |
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gestorben am 8. September 1965 in Freiburg im Breisgau / Deutschland Hermann Staudinger studierte Chemie in Halle, Darmstadt und München. 1903 graduierte er in Halle und war daraufhin bis 1907 als wissenschaftlicher Assistent in Straßburg unter Prof. Thiele tätig. Hier entdeckte er die Ketene und deren große Reaktionsfähigkeit. Sie wurden zum Thema seiner Habilitationsschrift (1907). Staudinger wurde danach auf eine außerordentliche Professur am Institut für Organische Chemie in Karlsruhe berufen. Im Jahre 1912 folgte er einem Ruf an die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich. Hier begann er seine Forschungen an hochmolekularen Stoffen, wie Cellulose und Kautschuk. In einem Steinbruch bei Zürich unternahm er auch einen ebenso denkwürdigen wie erfolglosen Versuch zur Diamantsynthese: in einem Druckbehälter brachte er Tetrachlormethan (CCl4)und metallisches Natrium zur Explosion, von der er in seinen Memoiren schreibt, dass der Schlag bis Paris gehört worden sei. Die zugrunde liegende Idee war, dass die Chloratome des CCl4 sich mit dem Natrium zu Natriumchlorid verbinden würden und der freie Kohlenstoff unter dem Druck der Explosion Diamantstruktur annehmen würde. Staudinger gilt als Begründer der Polymerchemie (Chemie der Makromoleküle). Für seine Leistungen erhielt er 1953 den Nobelpreis für Chemie. Staudinger ermittelte unter anderem die Beziehung zwischen der Molekülmasse eines Polymers und der Viskosität von dessen Lösung. Landläufig gesprochen, ist er der Grundlagen- entdecker des Plastiks. Bei der nach ihm benannten Namensreaktion, der Staudinger-Reaktion, werden Azide mit Triphenylphosphan unter Bildung eines intermediären Triphenylphosphanimins in Amine umgewandelt. Hermann Staudinger hat in Freiburg an der Universität gelehrt, dort ist auch das Hermann-Staudinger-Institut beheimatet. Er starb am 8. September 1965 in Freiburg im Breisgau. |
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