Kalander (frz. calandre – Rolle) ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten beheizten und polierten Walzen aus Schalenhartguss oder Stahl, durch deren Spalten ein Werkstoff hindurchgeführt wird. Es dient zur Herstellung von Folien aus Kunststoffen (PVC, PE, PS etc), Gummi und Metallen (Aluminium, Zinn). Bei Kunststoffen werden mit der Kalandertechnik vergleichsweise dicke Folien hergestellt. Diese kommen dann z.B. in der Pharmaindustrie für Blister (Sichtverpackung) zum Einsatz. Dünne Folien aus PE (Mülltüten), werden z.B. aus Zeit- und Kostengründen mittels Blasfolienextrusion - Blown Film Extrusion hergerstellt. Gummifolien werden im Bereich von 0,1 bis 0,8 mm hergestellt. Diese Folien werden auch im Kalander doubliert.
Kalander werden auch zum Prägen, Glätten, Verdichten und Satinieren von Papier und Textilien benutzt. Ferner können Vliese aus thermoplastischen Polymeren zu Vliesstoffen verfestigt werden. Es werden auch Elastomer-Mischungsplatten für die Herstellung von Transport-Fördergurten kalandriert.
In der Textilindustrie werden Kalander oder Baugruppen aus mehrern Kalandern auf vielfältige Weise eingesetzt, unter anderem, als Vorstufe im Krumpfungsprozeß, zum Glätten von Oberflächen, um Flottenüberschüsse abzuquetschen, beim Heißfixieren oder um Flottenreste zu verdampfen (Heißkalander).
Durch Veränderung von Druck, Temperatur und Walzengeschwindigkeit lassen sich verschiedene Effekte erzielen.
Das Verfahren nennt sich Kalandrieren.
Bei der Konstruktion von Kalandern sehen sich Ingenieuere mehreren Schwierigkeiten gegenüber. In der Regel erfordern die Anwendungen einen extrem fein regelbaren Abstand zwischen den Walzen, die Breite der Ware soll möglichst groß sein, die Walzen möglichst wenig Masse aufweisen aber hohen Druck standhalten. Durch die drei letzten Anforderungen ist es oft unvermeidbar, daß geringe Biegeeffekte entlang einer Walze auftreten(Durchbiegung), zudem oft thermische Verformungen. Dem wird durch (meist winzige) Abweichungen vom zylindrischen Walzenprofil Rechnung getragen. Eingesetzt werden Tonnenprofile(ballig geschliffene Walzenballen), die in der Mitte leicht verdickt sind, zwei gegenläufige Trapezprofile und S-Profile. Die beiden letzten haben den Vorteil, daß Abstandsfeinregulierungen durch Verfahren der Walzen möglich werden. Die Walzen können parallel zueinander im Walzenabsstand verändert werden oder auch geschränkt werden. Beim Schränken sind die Walzenachsen nicht mehr parallel.
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