Kunststoff-Geschichte / Biographien |
Paul Schlack |
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gestorben am 19. August 1987 in Leinfelden-Echterdingen / Deutschland Schlack studierte von 1915 bis 1921 Chemie an der Technischen Universität Stuttgart und legte seine Diplomprüfung ab. 1921/1922 arbeitete er am wissenschaftlichen Laboratorium von Troensegaard in Kopenhagen über Proteine, Polypeptide und über synthetische Eiweißfasern. Er kehrte dann nach Stuttgart zurück und promovierte dort 1924 über den Thiohydantoin-Abbau von Peptiden. Anschließend wechselte er in die chemische Industrie und arbeitete am wissenschaftlichen Labor der Kunstseidenfabrik in Wolfen. Von 1926 bis 1946 leitetete er die Forschungsabteilung der Aceta GmbH in Berlin- Lichtenberg und beschäftigte sich mit der chemischen Modifikation von Acetatseide, arbeitete über Polyurethane, Polyharnstoffe und Epoxidharze. Er untersuchte die Eignung von Linearpolymeren auf Polyvinyl-, Polyester- und Polyamidbasis zur Synthesefaserherstellung. Dabei entdeckte er - vermutlich am 26. Januar 1938 - die Polymerisierbarkeit des Aminocaprolactams und entwickelte daraus die Polyamidfaser "Perluran" bzw. Perlon. Die Erfindung wurde geheim gehalten und unter dem Codenamen "Perluran" - aus dem später die Bezeichnung Perlon wurde - während der Kriegsvorbereitungen Hitlers zum militärisch wichtigen Material erklärt. Daraufhin lief 1939 eine Anlage für grobe Fäden (sog. Draht) und 1940 die Versuchsfabrik für Seide in Berlin-Lichtenberg an, die Großproduktion begann 1943 in Landsberg. Ab 1946 war er Betriebsleiter für die Perlonfabrikation und später technischer Direktor in der Kunstseidenfabrik der ehemaligen IG Farben in Bobingen. 1955 wechselte er Leiter der Faserforschung zur Fa. Hoechst. 1961 wurde Schlack zum Honorar-Professor für Textilchemie an der TH Stuttgart ernannt. |
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