Kunststoff Lexikon |
Strangziehen |
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Das Strangziehverfahren (auch Pultrusionsverfahren) ist eine Methode zur Herstellung faserverstärkter Kunststoffprofile in einem kontinuierlichen Ablauf. Einmal in die gewünschte Form gebracht, wird das Gemisch bei Temperaturen zwischen 100 und 200°C (je nach Material) in einer Schablone gehärtet (Heiß-aushärteverfahren oder Polymerisation). Bei großvolumigen Profilen ist auf eine möglichst konstante Hitzeverteilung zu achten um Rissen vorzubeugen. Das so ausgehärtete Profil wird anschließend in beliebig lange Teile zersägt. Der gesamte Prozess wird durch ein Ziehwerkzeug in Gang gehalten, welches das Profil und somit die Fasern mitsamt dem Harz und dem Verstärkungsmaterial aus dem Härtungswerkzeug herauszieht (daher auch der englische Name Pultrusion aus to pull - ziehen und extrusion - das Durchdrücken). Das Strangziehverfahren eignet sich um (relativ) preisgünstig faserverstärkte Kunststoffprofile herzustellen. Allerdings reicht die Qualität des so gewonnenen Verbundwerkstoffes bis heute nicht an konkurrierende Verfahren heran. Ein spezielles Problem stellt die schnelle Härtung des Harzes dar welche zu Bläschenbildung führt und somit zu Abstrichen bei der Dauerhaftigkeit. Aufgrund der relativ niederen Qualität der Harzmatrix eignen sich vor allem preisgünstige Glasfasern als Verstärkungsmaterial. Vor allem die Geschwindigkeit der Herstellung verbunden mit dem hohen Automatisierungsgrad und der damit einhergehenden niedrigeren Kosten eröffnen faserverstärkten Kunststoffprofilen, hergestellt im Strangziehverfahren, neue Anwendungsfelder wie zum Beispiel als konstruktiver Ersatz für Stahlprofile im Hochbau. |
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